Der Tannenhäher gehört zur Ordnung der Singvögel. Nachdem ich einige Individuen dieser Art über mehrere Stunden beobachtet hatte, kamen mir an der biologischen Einteilung so meine Zweifel. Dann aber begann tatsächlich einer zu 'singen'. Leise sind sie zwar kaum je, aber der Gesang ist klar anders als die üblichen Rufe.
Eigentlich stand dieser schöne Alpenvogel schon lange auf meiner Wunschliste, aber ich hatte mich nie richtig darum gekümmert, ihn zu finden. Folglich fehlte er in meiner Artenliste noch immer, bis ich heute total unvorbereitet in den Nadelwald wanderte, wo wahrscheinlich die meisten Fotos dieser Art in der Schweiz gemacht werden.
Dieser junge Mittelspecht übt sich bereits als Kletterer der höchsten Schwierigkeitsstufe. Jungvögel sind häufig schwierig von anderen Arten zu unterscheiden oder können mit solchen verwechselt werden. In diesem Wald lebt auch der Buntspecht, und zwar in viel grösserer Zahl, weshalb man schon ganz genau hinschauen muss.
Wie in den meisten Jahren entdeckte ich auch dieses Jahr wieder einen Brutbau der Buntspechte. Diemal war er aber sehr gut geschützt, fast unmöglich, dort zu fotografieren. Als ich ein paar Tage später mit Tarnung zurückkehrte, um doch noch einen Versuch zu unternehmen, waren die Jungvögel bereits ausgeflogen. Unterdessen ist in unseren Wäldern ein richtiger Revierkampf im Gange, die Jünglinge müssen sich ihren Platz suchen. So kann man sie dank ihren Rufen ganz einfach finden - und fotografieren.
Nach zwei Jahren Pause hatte ich dieses Jahr wieder das Glück, eine Buntspechtfamilie beobachten zu können. Nestfotografie ist ein heikles Thema, denn dabei geht man bewusst das Risiko ein, die Vögel stark zu stören, was im schlimmsten Fall zu einer Brutaufgabe führen könnte. Aber die Tatsache, dass ich an einem einzige Vormittag unzählige Fütterungen beobachten, mehr als 900 Fotos und auch einige Filme machen konnte, ist ein klares Zeichen, dass ich mich unter dem Tarnüberwurf rücksichtsvoll genähert und verhalten habe.
Dieses Bild erscheint fast schon kitschig. So sieht aber eine moderne Kamera lange nach Sonnenuntergang das Restlicht, während wir Menschen kaum mehr die Hand vor dem Gesicht erkennen. Tatsächlich war das Foto beim ersten Betrachten sogar noch farbenprächtiger, was ich beim Entwickeln etwas reduzierte. Weil es stark stürmte, verdeckten die Äste auf den meisten Fotos einen Teil des Waldkauzes, wenn nicht, so entstand die willkommene Unschärfe. Diesen unterdessen recht bekannt gewordenen Waldkauz in der Nähe meines Wohnortes besuche ich seit einiger Zeit regelmässig, so wie an diesem Abend gelang mir aber vorher nie ein Foto. Ich war ihm richtig dankbar, dass er so still sass und auch noch freundlich blickte, während die Langzeitbelichtung lief.
Dieser Erlenzeisig präsentierte sich mir wunderschön vor dem herbstlichen Wald. Zuerst hielt ich ihn für einen Gierlitz, dem er sehr ähnlich sieht. In unserer Region lebt er eher selten, weil er seine bevorzugte Nahrung in den Fichtenwäldern findet, die sich eher Gebirge finden.
An zwei Tagen besuchte ich mal wieder meine alte Heimat, den Kanton Thurgau in der Ostschweiz. Neben Füchsen, Rehen und Hasen fand ich dort auch einen Neuntöter. Dieser schöne Vogel ist vor allem deshalb bekannt, weil er seine Beute - vorwiegend Grossinsekten - auf Dornen aufspiesst. Dieses seltsame Verhalten dient dem Anlegen von Nahrungsvorräten für Zeiten schlechten Wetters, wenn die Insektenjagd nicht ergiebig ist.
Es sieht ganz friedlich aus auf diesem Bild. Aber wer schon einmal erlebt hat, wie die tausenden Krähen am Abend in Aarau ihre Rastplätze beziehen und was für einen Lärm sie dabei machen, der denkt eher nicht an Beethoven. Das Mondlicht erlaubte eine Reduktion auf die Silhouetten der Tiere.
Der Trauerschnäpper ist ein Vogel, den ich erst seit zwei Jahren überhaupt kenne. Zumindest in den Wäldern, wo ich oft unterwegs bin, ist er gar nicht so selten. Alleine am letzten Sonntag sah ich ein halbes Dutzend dieser geheimen Waldbewohner. Zwei davon scheinen ein Vogelhaus des Naturschutzvereins bezogen zu haben. Hoffentlich gibt es bald Nachwuchs.
Vor dem Winter verlassen jeweils die meisten Vögel die Schweiz, um die kalte Zeit in wärmeren Gefilden zu verbringen. Die Kohlmeise ist einer der häufigsten Brutvögel in der Schweiz und verbringt meistens auch den Winter hier. Nachdem jetzt die Bäume die Blätter verloren haben, sind die Chancen gut, sie im Wald anzutreffen. Hier hatte ich das Glück, eine ganze Gruppe anzutreffen.
Im schönen Herbstlicht singt diese Kohlmeise ihr typisches Lied.
Die Goldammer ist ein wunderschöner Vogel, mit ihrem grellen Gelb könnte sie auch in den Tropen heimisch sein. Zum Tag der Artenvielfalt muss ich aber leider erwähnen, dass sie zu den grossen Verlierern des Artenverlustes in Europa und insbesondere auch in der Schweiz gehört. Kulturlandschaften mit Hecken, Obstgärten, Äckern und Wiesen gehen mit der modernen Landwirtschaft rasant verloren, wir müssen dringendst etwas dagegen tun.
Der Herbst entfaltet seine Farben am und auf dem kleinen See, der eigentlich ein alter Arm der Aare ist, und der Graureiher behauptet sich lässig auf einem Bein stehend als Chef am Wasser. Die Stelle ist gut geschützt, da kommt kein Mensch hin, was er natürlich weiss. Dennoch ist er sehr aufmerksam und würde bei der geringsten Störung wegfliegen.
Graureiher sind sehr scheue Tiere. Selten kann man sie aus geringer Distanz beobachten oder gar fotografieren. Auch ein Tarnüberwurf nützt kaum etwas, sie kriegen das irgendwie mit. Hier hatte ich aber Glück, denn ich sass getarnt hinter einem Schilfgürtel, als er anflog. Danach wurde der Schilf dank starker Windböen immer wieder zur Seite gedrückt, wodurch dieses Foto möglich wurde.
Die Vogelarten, die den Winter in unseren Breiten verbringen, müssen manchmal harte Zeiten durchstehen. Zwar wegen der Klimaveränderung immer seltener, aber nicht ausgeschlossen, gibt es auch in den Niederungen der Schweiz regelmässig Schnee. Im Winter 2020/21 war das gleich mehrfach der Fall. Dieser Graureiher, den ich hier schon öfters angetroffen habe, hatte wahrscheinlich ziemlich kalt und auch Hunger, bestimmt träumte er vom Frühling. Das dauerte aber noch eine Weile. Unterdessen fliegen dort aber drei Jungtiere.
Dieser Graureiher stand in einem Bach, als ich mit dem Fahrrad vorbeifuhr. Mit der Erfahrung im Hinterkopf, dass diese Tiere sofort fliehen, wenn man anhält, fuhr ich ein paar Meter weiter, kehrte um und fuhr erneut an ihm vorbei bis zu einer kleinen Gehbrücke. Dort hielt ich im Sichtschutz des Gebüschs an, packte die Kamera aus und schlich mich auf die Brücke, von wo ich ihn gut sehen und fotografieren konnte. Die Konvertierung nach schwarz/weiss nahm ich vor, weil ich die Lichter sehr schön fand, die Farben hingegen wegen der umgebenden Bäume sehr blasses grün waren.
Wenn man sich in der Nähe eines Schilfgürtels befindet, so hört man sehr oft den Gesang des Teichrohrsängers. Zu sehen ist er aber meistens nicht oder nur sehr kurz tief im Schilf, nervös von einem Halm zum nächsten springend. Dieses Exemplare präsentierte sich hingegen wunderschön, mich an einen Opernsänger erinnernd, sodass ich ganz viele Fotos machen konnte.
In den letzten Wochen hatte ich eine neue Location in der Nähe meines Wohnortes erkundet, wo bereits bei den ersten Begehungen Eisvögel und viele andere Wasservögel entdeckte. So nahm ich mir schliesslich einen ganzen Tag frei und verbrachte rund acht Stunden dort, ganz sicher nicht zum letzten Mal. Kurz nach Sonnenaufgang stolzierte dieser Waldwasserläufer vor mir auf der Suche nach Nahrung, nur wenige Meter von einer Wasseramsel entfernt.
Bachstelzen sind ein häufiger Vogel entlang von Bächen, ebenso wie die hier auch anzutreffende Gebirgsstelze. Diese Bachstelze hüpfte von Stein zu Stein und landete dazwischen im Licht der gerade aufgegangenen Sonne auch mal auf einem Stecken, um sich kurz auszuruhen.
Obwohl ich seit Jahren viel Zeit an den Gewässern meines Wohnortes verbringe, dauerte es bis jetzt, dass ich zum ersten Mal ein Weibchen des Gänsesägers mit den Jungtieren antraf. Die Kleinen versuchen bereits, die Umgebung selber zu erkunden. Ein kurzer Pfiff der Mutter reicht aber und alle sind zurück bei ihr. Gerne steigen sie dabei auf ihren Rücken und lassen sich transportieren.
Diese Kohlmeise machte einen unerwarteten Hopser auf dem Ast. Die Äste bilden einen Rahmen um den Vogel herum, gefällt mir speziell wegen der überraschenden Grafik.
In der Stadt Aarau sieht man die Kormorane an der Aare quasi immer. Im Naturschutzgebiet habe ich sie aber er selten gesehen, meistens im Vorbeiflug. Diesmal setzte ich mich noch im Morgengrauen und bei Nebel direkt ans Ufer des Aarschächli und da schwammen zwei Kormorane ganz nahe vorbei. Im frühen Morgenlicht sehen diese Vögel nicht mehr schwarz, sondern edel glänzend aus.
Diese Stockente war zusammen mit ihrem männlichen Begleiter auf einem Teich im Rohrer Schachen bei Aarau, Schweiz, ins Revier eines Blesshuhns eingedrungen. Nach einigen Minuten gegenseitigen lauten Geschnatters ging das Blesshuhn zur Attacke über und die Stockenten ergriffen die Flucht.
Entlang der Steilküsten der britischen Inseln gibt es diverse freistehende Felsen, die über und über mit Vögeln besetzt sind. So auch auf diesem Bild gezeigt ein Felsen auf Farne Island in Northumberland. Knapp vor der Brutsaison wurde es in den nachfolgenden Wochen bestimmt noch enger.
Die Trottellummen gehören zu den am meisten verbreiteten Seevögeln Grossbritanniens. Auch auf Farne Island brüten sie in riesiger Zahl. Ein interessantes Merkmal dieser Vogelart ist eine Farbvariante, die in dieser Region ungefähr bei jedem achten Individuum auftritt und sich als weisser Ring um die Augen präsentiert. Es handelt sich bei diesem Paar also nicht um zwei unterschiedliche Arten.
Versteckt zwischen Felsen schaut diese Seemöwe in Seahouses, Northumberland, aus ihrem Nest. Sie bauen ihre Nester in kleinsten Löchern der Felswände, sind dadurch vor dem schlechten Wetter und vor Fressfeinden bestmöglich geschützt.
An einem kleinen Weiher in Mecklenburg-Vorpommern konnte ich zwei Küstenseeschwalben bei der Jagd beobachten. Sie flogen ihre Kreise und stiessen regelmässig ins Wasser, um kleine Fische aus dem Wasser zu holen. Den Hinweis, dass es sich um ein Privatareal handelt und Fischen nicht erlaubt ist, ignorierten sie natürlich.
Auf Farne Island in Northumberland gibt es nicht nur Papageientaucher, sondern noch viele andere Vögel. Eine der wichtigeren Arten sind die Küstenseeschwalben (Sterna paradisaea). Am einfachsten sind sie im Landeanflug zu photographieren, wenn sie kurze Zeit im meist starken Gegenwind fast stehen bleiben.
Auf einer Naturmauer auf Farne Island in Northumberland posierte diese Küstenseeschwalbe vor dem Hintergrund eines aufziehenden Gewitters
Während einem Workshop mit Alan Hewitt auf Farne Island hatte ich diesen Papageientaucher über längere Zeit im Fokus, stetig auf seinen nächsten Flug wartend. Leider blieb er sehr stationär, doch denke ich mit diesem Photo einen guten Lohn erhalten zu haben.
Während einem Workshop mit Alan Hewitt auf Farne Island konnte ich eine grosse Anzahl Papageientaucher (Fratercula arctica) fotografieren. Lange wartete ich darauf, dass diese Gruppe ihren Felsen verlassen würde. Schliesslich wagte der erste den Sprung in die Tiefe.
Während unseren zweiten Ferien in Northumberland habe ich an einen sehr intensiven, aber auch äusserst erfolgreichen Workshop mit Alan Hewitt auf Farne Island teilgenommen. Mein persönliches Ziel waren tolle Photos von Papageientauchern, dieses ist eines der Resultate.
Interessanterweise sind sich die Rotmilane in der Schweiz im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern am vermehren. So ist es überhaupt keine Seltenheit, einen diesen Raubvögel am Himmel zu entdecken. Speziell war dennoch die Situation, als ich rund zehn dieser Tiere am Himmel ihre Kreise ziehen sah. Der Grund war, dass ein Bauer das Gras schnitt und dadurch wohl potentiell Nahrung freilegte, nach der sie Angriffe flogen. Dabei konnte ich gar zuschauen, wie einer eine grosse Libelle im Flug schnappte.
Dieser junge Mäusebussard wurde wohl gerade von seinen Eltern aufgefordert, selber für sich zu sorgen. Lange Zeit sass er auf diesem Ast direkt über einem häufig begangenen Spazierweg und schrie um sein Leben. Für mich ein Glücksfall, konnte ich ihn doch so in wunderschönem Licht fotografieren.
Auf dem Rückweg nach einem längeren erfolglosen Ansitz bemerkte ich zehn Meter von meinem Fahrrad entfernt durch das Gebüsch einen Greifvogel. Er war vielleicht drei Meter entfernt und blieb sogar sitzen, während ich ihn aus allen möglichen Richtungen fotografierte. Erst als noch ein Hund in die Nähe kam, verliess er den Ast. Zuhause begann dann die schwierige Identifikation der Art, wobei ich zugeben muss, dass ich zuerst an einen Falken dachte. Dank der Unterstützung meines Freundes Ambroise Marchand kam ich dann aber auf den Sperber, meine erste bewusste Beobachtung dieser Vogelart.
Kontrastreiche Aufnahme eines weissen Schwans an der Aare
Wie man es bei vielen kleinen Seen häufig beobachten kann, hatte der Etang de la Gruyère im Jura am Morgen Bodennebel auf der Wasseroberfläche. Dieser Stockente war das egal, und mich erfreute diese Gelegenheit. Übrigens ist dieses Foto nicht schwarzweiss.
Am Aarschächli konnte ich diese drei Enten im Flug photographieren. Erstaunlich ist für mich der Unterschied des Verhaltens der Enten hier im Vergleich zu jenen nur wenige Kilometer entfernt in Aarau. Dort kann man sie fast streicheln, im Naturschutzgebiet haben sie ihre ursprüngliche Angst vor Menschen behalten
Diese Art gehört eigentlich nicht nach Europa, sie wurde wegen Ihres Aussehens aus Asien hergebracht. Dieses Paar scheint jedenfalls zufrieden zu sein und geniesst scheinbar die Aussicht.
Da die Frösche an diesem Morgen mit Streitereien genügend Action hatten, konnte ich mich fast problemlos dem Teich nähern, ohne dass sie wie sonst gleich die Flucht ergriffen. Also platzierte ich in Ruhe die Kamera auf Wasserhöhe und machte eine ganze Serie solcher Fotos. Ich würde das als einen erfolgreichen Morgen bezeichnen.
Friedlich sass er auf einem im Wasser liegenden Ast. Aber wie immer bei kleinen Wasserfröschen, auch Teichfrosch genannt, musste ich mich sehr sachte anpirschen. Jede rasche Bewegung führt sofort zum Sprung in das schützende Wasser, und dann muss man lange warten, bis ein Frosch hoffentich wieder am selben Ort aus dem Wasser steigt. Diesen Teichfrosch konnte ich ganz knapp durch das Schilf hindurch aus bodennaher Position fotografieren.
Schon oft habe ich im Rohrer Schachen Teichfrösche photographiert. Meistens ergreifen sie aber sofort die Flucht und sind nur noch mit einem stärkeren Teleobjektiv ablichtbar, als ich eines besitze. Oder sie verstecken sich im Schilf. Da sind sie oft sehr schlecht zu sehen. Bei diesem Photo half mir aber das Licht, es entstand eine Studie in grün.
Für einmal ein Bild eines Teichfroschs, der nicht im Wasser sitzt. Meine Idee war, ihn durch langsame Annäherung zum Sprung zu motivieren und ihn dann in der Luft zu photographieren. Den Sprung hat er gemacht, aber das Photo gibt es nicht.
Ja, diese Art heisst tatsächlich so. Ein beschreibender Name, wie ich ihn bisher nur im Grand Teton Nationalpark in den USA als Vogelname gehört hatte: "Yellow eyed black bird". Alles klar.
Im Rohrer Schachen hört man zu dieser Jahreszeit die Frösche mindestens ebenso gut wie die Vögel. Es ist auch recht einfach, sie zu photographieren: Hören, lokalisieren, langsam anpirschen, dann ruhig bleiben und warten, bis einer möglichst nahe als Motiv auftaucht. Oft muss man allerdings den Schilf ein wenig zur Seite drücken, um eine tiefe Position der Kamera realisieren zu können. Erstmals konnte ich heute die Schallblasen aufnehmen, die diese Froschart beim lauten Rufen unterstützen.
Während den Ferien an der Nordsee sass ich abends bei der eintretenden Ebbe am Watt direkt auf dem Boden und hoffte auf interessante Fotos mit den Wasservögeln. Eher unerwartet kamen plötzlich Krabben aus dem Wasser und suchten wohl Deckung hinter Steinen. Diese Krabbe liess sich nicht überzeugen, dass ich kein Stein bin und auch nicht als solcher dienen möchte, bis ich ihr mit dem Fuss mehrere kleine Schubser gegeben hatte.
An diesem Morgen hatte ich eigentlich gar nicht mit der Beobachtung von Bibern gerechnet und war gerade mit Langzeitbelichtungen von schlafenden Höckerschwänen beschäftigt, als dazwischen der erste Biber auftauchte, und das erst noch im ersten Licht der bald aufgehenden Sonne. Da er gleich darauf am Ufer verschwand und nach ihm noch weitere Biber, schloss ich, dass ich eine Biberburg entdeckt habe.
Länger war es her, seit ich mich speziell für Aufnahmen des Bibers in den Auenschutzpark Aarau-Wildegg begeben hatte. Nachdem aber in der letzten Zeit die Arbeit dieser Tiere in der ganzen Region unübersehbar wurde, war ich wieder einmal dazu motiviert, ihm zu früher Morgenstunde aufzulauern. Mit Erfolg, wie sich zeigen sollte, aber auch nicht total überraschend, denn ich weiss sehr gut, wo man ihn regelmässig antrifft. Zwischendurch kamen auch noch ein paar Nutria und Stockenten vorbei, also ganz abwechslungsreich.
Diese Biber-Dame hatte ich bereits eine Woche vorher um sechs Uhr abends gesehen (leider ohne Kamera...), was sehr früh ist für diese scheuen nachtaktiven Tiere, insbesondere in einer Stadt wie Aarau, wo viele Leute auch abends durch die Quartierwälder streifen. Bei dieser zweiten Sichtung, sogar schon vor fünf Uhr abends, konnte ich sie dank der diesmal vorhandenen Ausrüstung an Land fotografieren und filmen. Sie liess sich erst stören, als ein paar laut miteinander sprechende Jogger des Weges kamen. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie Tiere ihre "Hände" nutzen. Erstmals hatte ich das vor vielen Jahren bei einem Grizzly Bären in Kanada beobachten können, der mit seinen Fingern äusserst sorgfältig Beeren von einem Strauch las.
Im Juni muss man sehr früh aufstehen, wenn man Biber sehen möchte - hatte ich mir gedacht. Also stellte ich den Wecker auf halb vier Uhr und war bereits um vier Uhr im Naturschutzgebiet. Es war stockdunkel, und überraschenderweise mucksmäuschenstill. Aber schon etwa eine Viertelstunde später, die Dämmerung begann einzusetzen, ging das Pfeiffen der Vögel im Wald los. Im Gegensatz zur vorher herrschenden Stille war das schon ein richtiger Lärm. Ich sass an diesem Morgen vier Stunden möglichst ruhig unter meinem Tarnnetz. Dreimal sah ich einen Biber, erst beim letzten Mal schaffte ich es, Photos zu machen. Allerdings hätte ich mir das frühe Aufstehen sparen können, denn der Zeitpunkt der Photos war fast derselbe wie bei meinen vorangehenden Sichtungen vor zwei Monaten.
Oft sieht oder eher hört man die Murmeltiere nur von fern. Diesem Männchen und auch seinem Weibchen konnte ich mich bis auf rund fünf Meter nähern und die beiden über längere Zeit beobachten. Zwischenzeitlich wollte er sein Revier mit lauten Pfiffen markieren, was man auf dem Bild am offenen Mund erkennt.
Während des jährlichen GV-Events mit den Naturfotografen Schweiz durften wir tolle Szenen mit den Murmeltieren erleben - und fotografieren. Sieben wirklich frische Jungtiere waren auf der Wiese am spielen, unter der wachsamen Beobachtung ihrer Eltern. Sie gaben sich dem Essen und Spielen hin, zwischendurch kamen die Rabauken aber auch wieder zurück zur Mutter und holten sich ein paar zärtliche Nasenstupser.
In unserem Quartier hatte ich seit Jahren immer wieder einen Igel gesehen. Das war aber immer spät abends, viel zu wenig Licht, um ihn fotografieren zu können. Exakt an meinem Geburtstag machte mir dieser wohl im letzten Jahr geborene Jungigel das Geschenk, sich schon etwas früher am Abend zu präsentieren, sodass ich endlich Fotos von einem Igel machen konnte. Er wurde nach einem Regen am frühen Abend rausgelockt, weil die Wiesen voller Würmer und Schnecken waren: ein wahres Schlaraffenland.
Im Jægersborg Deer Park beim Vorort Klampenborg von Kopenhagen, Dänemark, habe ich im hohen Schilf zwei Rehe bei der Tagesruhe entdeckt. Sie waren so gut versteckt, dass sie wohl kaum einer der vielen anderen Besucher des Stadtparks gesehen hat. Spuren zeigten, dass sie regelmässig an der Stelle ruhen
Während der Sommerferien in Norddeutschland, ganz auf dem Lande in der Nähe der Ostsee, beschloss ich eines Abends, mich an einem Waldrand auf die Lauer zu legen. Ich hatte das Bauchgefühl, dass die Wiese am Abend durch Tiere besucht werden würde. Und tatsächlich: Kaum hatte ich mich unter dem Tarnüberwurf versteckt, tauchten bereits vier Rehe auf und genossen in aller Ruhe das satte Gras. Später gesellten sich auch noch Feldhasen dazu. Als ich aufbrechen wollte, wurde es noch besonders spannend: Ein Offroader näherte sich quer über die Wiese in grossem Tempo und fuhr direkt auf mich zu. Es stellte sich heraus, dass es sich um den Jäger handelte, dem das Revier gehört, in dem ich mich befande. Wir führten ein nettes Gespräch, wobei sich herausstellte, dass die Jagd hier bereits begonnen hatte. Es ist also im Deutschen Norden nicht ungefährlich, sich im Bereiche der Wälder zu bewegen.
Während ich frühmorgens am Steiner-Kanal im Rohrer Schachen hockte und auf einen Biber wartete, erschien plötzlich am anderen Ufer ein Rehbock. Ohne zu zögern schritt er die Böschung hinunter und begann, den Bach in meine Richtung zu queren. Das nutzte ich durch das Gebüsch hindurch für dieses Photo. Er entschied sich dann zwar, wieder zurückzugehen, aber Angst hatte er offensichtlich nicht.
Bei späteren Besuchen in diesem Naturschutzgebiet habe ich während Gesprächen mit anderen Leuten erfahren, dass schon mehrfach beobachtet wurde, wie Rehe das Aarschächli, einen kleinen See, durchschwommen haben. Zu gerne würde ich das selber einmal beobachten.
Schon mehrfach hatte ich Aufnahmen dieses Eichhörnchens auf meiner Wildtierkamera. Als ich mal wieder die anstrengende Tour zur Kamera wanderte, könnte ich es beim Spiel mit seinem Partner beobachten. Wenn Eichhörnchen miteinander spielen, so sind sie oft weniger aufmerksam und können folglich einfacher fotografiert werden.
Im Herbst gibt es an der Aare eine grössere Anzahl Kormorane. An diesem Morgen war ich bereits vor Dämmerungsanbruch unter meinem Tarnüberwurf versteckt und wartete auf das Erwachen der Tierwelt. Mehrfach konnte ich Eisvögel vorbeiflitzen sehen, Haubentaucher und Stockenten zogen vorbei, bis ich schliesslich im warmen Morgenlicht diesen Kormoran im Landeanflug ablichten konnte.
Dieses Männchen war wohl noch auf der Suche nach einer Partnerin, es gab einfach alles, um mit seinem Gesang aufzufallen.
Zwei Tage verbrachte ich auf dem Col du Marchairuz, um Bilder für ein neues Projekt zu machen. Das gesuchte Motiv war aber leider nicht auffindbar. Mit der Haubenmeise konnte ich dennoch eine Art finden, die in meiner Fotosammlung noch fehlte, obwohl sie in der Schweiz häufig vorkommt. Der Grund ist, dass die Haubenmeisen eher in höheren Lagen leben als Aarau, weshalb ich sie zuhause nicht finden kann.