Kamerahalterung am Fahrrad

Mein Fahrrad mit fixiertem Sigma Teleobjektiv

Wenn ich für meine Fotografie in ein Gebiet gehe, so bewege ich mich normalerweise mit dem Fahrrad. Dies ist eine äusserst praktische Bewe­gungsart, weil man so auch in Naturschutzgebieten auf den meisten vorhandenen Wegen fahren darf. Ein Auto - was ich gar nicht besitze - ist dabei eher hinderlich. Dank dem Fahrrad kann ich mich sehr rasch zwischen Locations bewegen und in kürzester Zeit mehrere Ideen umsetzen.

Weniger praktisch ist hingegen, dass man immer wieder den Rucksack packen muss, bevor es los gehen kann. Dafür hatte ich länger nach einer Idee gesucht. Mein Plan war, mein Fahrrad um eine Arca Swiss-kompatible Objektivhalterung zu erweitern. Aber wie sollte man diese befestigen? Das grosse und schwere Teleobjektiv sollte auch während der Fahrt kein Hindernis sein und die Fahrsicherheit nicht einschränken. Ausserdem wollte ich den Gepäckträger für anderes frei halten.

Umsetzung

Im Internet fand ich schliesslich an unerwarteter Stelle die Lösung: In der Studiotechnik existieren Klammern, welche die Befestigung von grossen Schirmen und Reflektoren an Ständern erlauben. Nach Rücksprache mit Patrik Oberlin von Kropf Multimedia war ich überzeugt, dass die folgenden Teile meine Anforderungen erfüllen:

  • Klammer: Manfrotto MA 035FTC Super Clamp
  • Adapterplatte für Kameraköpfe: Manfrotto MN 208
  • Schnellwechselklemme: zum Beispiel Sunwayfoto DDC-60i

Die Super Clamp von Manfrotto kann an beliebigen runden oder auch eckigen Röhren angebracht und komfortabel und langfristig fixiert werden. Auf den ersten Blick erscheint die Klammer sehr gross, aber dafür kann sie das Gewicht einer Kamera mit aufgesetztem Teleobjektiv problemlos halten.

Teleobjektiv am Lenker befestigt Halterung von oben Halterung von der Seite

Verbesserungsmöglichkeiten

Aufgrund der speziellen Form meines Lenkers konnte ich die Klammer nicht an der gewünschten Stelle anbringen. Daraus resultiert, dass die Schnellwechselplatte leicht schräg (zirka 30°) geneigt ist. Deshalb kann ich die Kamera nicht so befestigen, dass das Objektiv gegen hinten schaut und somit Schatten des Fahrtwindes steht. Zu Beginn machte mir das etwas Sorgen, aber unterdessen sehe ich kein Problem mehr darin.

Manchmal praktisch wäre ein Kugelkopf oder noch besser ein Gimbal, weil es so möglich wäre, während der Fahrt Aufnahmen zu machen. Weil ich die Befestigung aber nur für Transportzwecke nutze, habe ich bisher darauf verzichtet.

Fazit

Für mich hat sich diese Erweiterung meines Fahrrads sehr gelohnt. Ich kann so effizienter meine Standorte wechseln und zusätzlich ist der Rucksack um einige Kilos leichter, was die Fahrt weniger anstrengend macht. Insbesondere auf dem Heimfahrt, wenn ich schon etwas müde bin, ist diese Erleichterung mehr als willkommen. Dann habe ich mir unterdessen sogar angewöhnt, die Kamera auf längeren Fahrten vorne befestigt zu haben.

Das Beste überhaupt ist aber, dass ich unterdessen mehrere Fotos machen konnte, die ich verpasst hätte, wenn die Kamera während der Fahrt nicht griffbereit gewesen wäre. Zu den Motiven dieser Fotos gehören ein Fuchs, ein Graureiher, ein Biber und auch ein Eisvogel.